Hinterlassen

Tanja Pohl

Was bleibt? Was bleibt von dir? Was bleibt von mir? Was bleibt von der Erde, den Menschen, die auf ihr entstehen und die sie wieder zu sich nimmt? Was bleibt von uns, von den Häusern in denen wir wohnen, von der Natur, die uns umgibt, von der Arbeit, die wir investiert, von der Kunst, die wir geschaffen?

Mit jedem Schritt, jeder Geste, mit jedem Handeln verändern wir die Welt, geben dem Ablauf eine Richtung, greifen ein ins Geschehen und hinterlassen eine Spur. Sich mit diesen Spuren auseinanderzusetzen, sie zu entdecken,
zu deuten – besser noch: sie zu erfühlen, ist den Werken Tanja Pohls eigen. Die Greizer Künstlerin begibt sich mit ihren Arbeiten auf eine Suche. Eine Suche nach Antworten, deren Fragen offenbar niemand explizit stellt, die aber mitschwingen – immer. Da sind abstrahierte Landschaften in denen Gebäude, Ruinen, Industrie und andere anthropogene Veränderungen in stark kontrastierenden Farben oder in Schwarz-Weiß aufs Papier oder die Leinwand gebracht wurden. Dem gegenüber Menschköpfe, die gleichsam ruinös, verfallen, wie ausgediente Maschinen ins Leere blicken. Sie scheinen die
Frage „Was ist aus uns geworden?“schon längst überwunden. 


Und dennoch: die Indizien in den Gesichtern, wie der Umwelt lassen sich nicht leugnen – das ist
menschengemacht! Ohne den Zeigefinger zu erheben, machen uns die Werke von Tanja Pohl genau das bewusst.

Frank Lorenz
16.02.2024 – 29.03.2024
Malerei, Grafik und Skulpturen
Ort:

Foyer Neuberinhaus

Vernissage:

16.02.2024 19:00 Uhr

 

Tanja Pohl

Tanja Pohl

Lengenfeld
* 1985

1985  in Lengenfeld / Vogtland geboren
1999 bis 2005  Schülerin von Horst Eczko, Lengenfeld
2003  Fachabitur (Gestaltung), Plauen
2005 bis 2010  Studium der Bildenden Kunst an der Hochschule für Bildende Künste (HfBK) Dresden bei Elke Hopfe, Diplom
2011  Meisterschülerstudium bei Elke Hopfe und Christian Macketanz an der HfBK Dresden

lebt und arbeitet in Greiz / Thüringen