Shot in the Dark

Blinde Fotografen

Die Möglichkeit visueller Wahrnehmung gilt gemeinhin als Grundvoraussetzung für die Schaffung bildender Kunst – besonders im Bereich der Fotografie. Die drei amerikanischen Künstler Sonia Soberats, Bruce Hall und Pete Eckert sprengen diese vorgefertigten Denkmuster: sie fotografieren, gestalten, arrangieren und sie sind blind. Ihre faszinierenden und geheimnisvollen, auf Fotopapier gebannten Lichtzeichnungen fordern die Vorstellungskraft der Sehenden und zeigen auf beeindruckende Weise, dass die Grenzen ästhetischer Erfahrungen nur in unseren eigenen Köpfen existieren. Dass es Zeit ist diese Grenzen zu hinterfragen, verdeutlicht der Regisseur Frank Amman in seinem, die drei Künstler einfühlsam porträtierenden, Dokumentarfilm „SHOT IN THE DARK“.

Ergänzt wird die Ausstellung im Foyer des Reichenbacher Neuberinhauses durch Arbeiten vier weiterer blinder Fotokünstler aus Berlin. Susanne Emmermann, Mary Hartwig, Silja Korn und Gerald Pirner haben sich ebenfalls der Lightpainting-Methode verschrieben. Auch sie fühlen sich in die Szenen, Situationen und Personen hinein, die sie abbilden möchten, halten sie fotografisch fest und lassen den Rezipienten so in eine Welt eintauchen, die ihm trotz Sehvermögen bist dahin verschlossen blieb.

Frank Lorenz

18.5.2018 – 24.8.2018
Fotografien
Ort:

Foyer Neuberinhaus

Vernissage:

18.5.18 19:00 Uhr